SPÜLEN VON FUßBODENHEIZUNGEN

Das Problem

In alten Heizsystemen entstehen durch galvanische Elemente und Korosion Verunreinigungen, die den Druchfluss der Rohrleitungen einschränken. Alte Kunstoffrohre sind diffusionsundicht, d. h. das Heizwasser nimmt Sauerstoff auf, dieser wiederrum reagiert mit Stahlbauteilen (Kessel, Verteiler oder Rohre).

Durch die sogennante Sauerstoffdiffusion können sich Partikel (Magnetitschlamm), welche sich aus Rohren und Heizkessel lösen, in den Kunststoffrohrleitungen ablagern. Optisch ist dies auch durch die Verfärbung der Rohre zu erkennen.

Bei Rostverschlammungen ist der feine braune Rostschlamm in den Rohren sehr zähflüssig. Man könnten ihn mit der Konsistenz von Sirup gleichsetzen, da dieser Schlamm nicht mehr abfließt.

Heizungswasser

Da ihre benötigte Wärmemenge über das Medium Wasser transportiert wird, fehlt also bei einer Queschnittsverengung von 20% der gleiche Betrag an Wärmemenge. Die Heizungsanlage als solches funktioniert, nur die benötigte Wärmemenge kann nicht transportiert werden.

Am Anfang kommt es zu vermindertem Wärmeübergang, der sich durch eine geringere Raumtemperatur zeigt. Um einen Ausgleich zu schaffen muss die Vorlauftemperatur erhöht werden. Ab diesem Zeitpunkt beginnen die Kosten zu steigen!

Im weiteren Verlauf der Verschmutzung lagern sich dann besonders in den langen Heizkreisen, Partikel ab und erzeugen so eine Querschnittsverengung. Ein sicheres Anzeichen dafür ist eine stetig sinkende Raumtemperatur, die sich kaum noch durch die Erhöhung der Vorlauftemperatur ausgleichen lässt.

Spätestens jetzt sollte gereinigt werden, denn der nächste Schritt wäre der Verschluss des betroffenen Heizkreises. Ein irreparabler Schaden wäre somit entstanden.

Sauerstoffdiffusion wird erkannt

Doch schon bald gab es die ersten Rückschläge. Man stellte fest, dass das Kunststoffrohr die unangehme Eigenschaft hat, Sauerstoff in das Heizungssystem eindringen zu lassen. Zusammen mit dem Sauerstoff, der durch undichte Ventile, Stopfbuchsen von Mischern, Schnellentlüftern und Verschraubungen in die Heizungsanlage gelangt, wird eine übermäßige Korossion an nicht korrosionsbeständigen Anlagenelementen hervorgerufen. Ein frühzeitiges Versagen und Undichtigkeiten an Umwälzpumpen, Heizkesseln, Ausdehnungsgefäßen und Radiatoren sind die Folge.

Spülen und Entlüften einer Fußbodenheizung

Das Spülen und Entlüften ist der wichtigste Vorgang vor der Inbetriebnahme einer Fußbodenheizung. Hier darf man das Entlüften nicht mit dem recht einfachen Verfahren bei Heizkörpern vergleichen!

Damit die Fußbodenheizung korrekt funktioniert und dies in allen Räumen auch gleichmäßig, muss jeder Heizkreis einzeln befüllt , gespült und entlüftet werden.

Es reicht also in keinem Fall einfach nur den Entlüftungsstopfen bei dem Verteilerbalken zu öffnen, da im Gegensatz zu einem Heizkörper, sich in so einem Heizkreis mehrere hundert Liter Heizwasser fortbewegen, in denen sich am Anfang viele Luftblasen befinden.

Sind Luftblasen in einem Heizkreis, so kann das Wasser die Wärme nicht mehr weitertransportieren, weil der Kreislauf durch den Lufteinschluss unterbrochen ist. Das beste Zeichen für Lufteinschlüsse ist, wenn ein Heizkreis ganz oder teilweise nicht optimal heizt.